Austrian Surf History

Austrian Surf History

Manuel Paulitsch

Gibt es überhaupt österreichische Surfer? 

Österreich und Surfen – auf den ersten Blick eine ungewöhnliche Kombination. Doch seit den späten 1990er-Jahren beweisen immer wieder österreichische Surfer:innen, dass es möglich ist, bei Europa- und Weltmeisterschaften anzutreten. Mal starten einzelne Athlet:innen, mal kleine Teams – und jedes Mal zeigen sie beeindruckende Leistungen, auch wenn das Team nicht vollständig war. Um die Frage zu beantworten, JA es gibt österreichische Surfer und davon nicht wenige!

Die österreichische Surf-Competition-Geschichte ist eine Geschichte von Einzelkämpfer:innen, mutigen Einsätzen und überraschenden Erfolgen. Podiumsplätze bei den Masters, Top-5-Ergebnisse bei Junior-Europameisterschaften oder ein 17. Platz bei der Open-WM zeigen: Talent, Leidenschaft und Durchhaltevermögen sind seit Jahrzehnten vorhanden – auch wenn es an strukturellem Rückhalt fehlt.

Damit die Geschichte greifbar wird, zeigen wir in den folgenden Tabellen die Teilnahmen, Platzierungen und Teamwertungen von Open-, Junior- und Masters-Events. So wird sichtbar, wie österreichische Surfer:innen die internationale Bühne betreten haben – Schritt für Schritt, Wave für Wave.

Open Division:

Jahr Event Ort Athlet:innen Platzierung
1997 Eurosurf Bundoran, Irland Philipp Lamprecht, Rudi Hajek, Martin Roll, Julian Hönig
1998 ISA World Surfing Games Lissabon, Portugal Holger Hassenpflug (65.), Michael Ehrnleitner (81.), Martin Roll (97.), Rudolf Hajek (113.), Beate O’Brien (Women: 41.) Team: 27/44
1999 Eurosurf Praia Grande, Sintra, Portugal Holger Hassenpflug (33.), Philipp, Bernie, Thomas, Rudi, Ingrid, Beate, Ines, Martin Roll Team: 11.
2009 ISA World Surfing Games Playa Hermosa, Costa Rica Chris Schnitzer, Lazi Ruedegger, Steve Pressler, Lino Dilger (Open Men); Julia Kremser, Julia Hollnagel ( Open Women) Team: 22/35
2017 ISA World Surfing Games Biarritz, Frankreich Jonas Bachan (17.), Matthias Piskernik (149.) Team: 41/47
2019 ISA World Surfing Games (Olympia-Quali) Japan Jonas Bachan Team: 50/54
2023 ISA World Surfing Games (Olympia-Quali) El Salvador Manuel Paulitsch (121.) Team: 60/63

 

Juniors Division:

Jahr Event Ort Athlet:innen Platzierung
2014 ISA World Juniors Ecuador Jonas Bachan (U16) 37., Team: 28/32
2014 European Junior Champs Azoren Jonas Bachan (U16) 5.
2015 ISA World Juniors Kalifornien, USA Jonas Bachan (U18) 33., Team: 35/36
2016 ISA World Juniors Azoren Jonas Bachan (U18) 65., Team: 37/39
2016 European Junior Champs Marokko Jonas Bachan (U18) 4.


Masters Division:

Jahr Event Ort Athlet:innen Platzierung
1997 Eurosurf Bundoran, Irland Michael Ehrnleitner (Master) 6.
2003 Eurosurf Gran Canaria, Spanien Holger Hassenpflug (3.), Michael Ehrnleitner (6.), Martin Roll
2009 ESF Championships Gran Canaria Holger Hassenpflug, Michael Ehrnleitner
2024 ISA Masters World Champs El Salvador Holger Hassenpflug (Ü50: 9.), Michael Ehrnleitner (Ü60: 9.) Team: 17/28
Hinweis: Wir haben die Daten nach bestem Wissen zusammengetragen, aber es kann noch Lücken geben. Wenn du weitere Infos oder Korrekturen hast, schick uns gerne eine E-Mail an nbsurfcrew@gmail.com


Wie funktioniert ein Surf-Contest eigentlich?

Ein Surf-Wettbewerb läuft ähnlich wie ein Turnier im Sport:

  • Heats: Mehrere Surfer:innen gehen gleichzeitig ins Wasser (meist 20–30 Minuten). Jeder versucht, seine besten Wellen zu surfen.

  • Bewertung: Die Wellen werden von einer Jury nach Kriterien wie Manöver, Schwierigkeit, Flow und Style bewertet (0 bis 10 Punkte pro Welle). Die zwei besten Wellen zählen zur Gesamtwertung.

  • Weiterkommen: Die besten Surfer:innen jedes Heats kommen weiter, bis am Ende ein Finale gesurft wird. Daraus ergeben sich die Platzierungen.

Die wichtigsten Kategorien

  • Open Division 
    Die „Königsklasse“ – offen für alle Erwachsenen, Männer wie Frauen. Jedes Land darf hier bis zu 3 Männer und 3 Frauen nominieren.

  • Juniors 
    Die Nachwuchsklasse, für Surfer:innen bis 18 Jahre. Hier geht es darum, junge Talente an internationale Wettbewerbe heranzuführen.

  • Masters 
    Für erfahrene Surfer:innen ab 35 Jahren. Unterteilt in verschiedene Altersgruppen (z. B. Ü35, Ü50, Ü60). Hier starten oft ehemalige Profis oder langjährige Athleten, die den Sport weiter aktiv leben.

Teamwertung

Neben den Einzelplatzierungen gibt es auch eine Teamwertung: Die Ergebnisse aller Athlet:innen eines Landes werden zusammengezählt. Wer mit einem vollen Team antritt, hat natürlich bessere Chancen – Österreich war hier aber oft nur mit einzelnen Starter:innen vertreten.

Fazit & Ausblick

Die österreichische Surf-Competition-Geschichte zeigt: Talent und Leidenschaft sind immer da – auch wenn die Strukturen oft fehlen. Einzelne Athlet:innen haben bewiesen, dass man international mithalten kann, selbst ohne volle Teams oder kontinuierliche Unterstützung.

Die No Borders Surf Crew möchte genau hier ansetzen: Wir wollen eine kontinuierliche Teilnahme, volle Teams und eine sichtbare österreichische Präsenz bei Europa- und Weltmeisterschaften ermöglichen. Wir wollen Talente fördern, junge Surfer:innen an internationale Contests heranführen und die Tradition der österreichischen Surf-Community weiterführen.

Aber dafür ist es entscheidend, die Geschichte zu kennen. Dieser Blog zeigt, welche Schritte schon gegangen wurden, welche Erfolge es gab und wie groß das Potenzial ist, wenn wir gemeinsam etwas aufbauen.

Sei ein Teil davon! Unterstütze die Surfer:innen, begleite das Projekt, teile die Vision und helfe mit, dass Österreich in Zukunft vollständig, stark und sichtbar in internationalen Surf-Contests vertreten ist. Jede Teilnahme, jede Förderung und jedes Teilen der Geschichte bringt uns diesem Ziel ein Stück näher.

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